Gottes Auftrag an seine geliebten Kinder

Hast du dich jemals gefragt, was Gott für ein Plan in deinem Leben hat? Was ist der Sinn meines Lebens? Hat Gott mir eine Aufgabe gegeben, eine Berufung, die ich ergreifen kann?

Vielleicht hast du dich schon viel mit dem Thema Berufung oder Gottes Auftrag auseinandergesetzt, einige Bücher gelesen und verschiedene Predigten dazu gehört. Oder es ist das erste Mal, dass du diesbezüglich einen Text liest und dir Gedanken darüber machst. Wie auch immer, die meisten sind sich bei einer Sache einig. Wir leben für Gott und für die Beziehung zu ihm. Wir existieren, um ihn mit unserem Leben zu ehren und zu verherrlichen.1

Das hört sich für den einen gut an, für den anderen setzen diese Worte ihn allerdings enorm unter Druck. Ich habe zu den anderen gehört, deshalb schreibe ich darüber.

Wir Christen können sehr leistungsorientiert und sogar besessen davon sein, den Willen Gottes zu suchen und zu erfüllen. Wir können uns so sehr hineinsteigern, dass wir uns ständig bei jeder Kleinigkeit fragen, ob dies nun Gottes Wille für unser Leben ist oder nicht. Möchte Gott, dass ich morgens Orangensaft trinke oder lieber Wasser? Soll ich heute Abend mir eine Tafel Schokolade gönnen oder nicht? Ist es Gottes Wille jetzt ins Kino zu gehen, oder möchte er lieber, dass ich die Bibel lese oder mir eine Predigt anhöre? Das ist für manche vielleicht übertrieben, aber für einige ist es ein gutes Stück Wahrheit!

In der Psychologie gibt es sogar schon Begrifflichkeiten, mit denen man psychische Störungen und Krankheiten definiert, die durch Religion und Glaubensüberzeugungen entstanden sind. Glauben wir wirklich, dass Gott seine Kinder mental fertig und psychisch krank macht? Das gibt ihm mit Sicherheit nicht die Ehre und zeugt sicher nicht von seiner Herrlichkeit. Darauf möchte ich jedoch ein anderes Mal näher eingehen.

Der Wille Gottes für seine Kinder ist Freiheit!2 Wen der Sohn frei macht, der ist wirklich frei.3 Freiheit bedeutet für mich nicht, dass ich mich allen Reizen der Welt hingeben muss und mich auf alles einlasse, was die Welt mir zu bieten hat. Für mich bedeute es, dass ich mich für das Gute entscheiden und ein Leben führen kann, welches auf langer Sicht zu echtem Frieden, zu Freude und zu Zufriedenheit führt. Denn die Frucht seines Geistes ist Friede und Freude und noch so viel mehr.4 Gott hat seinen Sohn gesandt, damit wir ein Leben in Fülle haben.5 Durch Jesus ist das Reich Gottes auf die Erde gekommen6 und in seinem Reich finden wir eine neue Identität und ein neues Leben.7

Jesus ist das perfekte Beispiel, wenn es darum geht, ein Leben zur Ehre Gottes zu führen. Jesus hatte aber auch einen speziellen Auftrag! Er sollte für uns am Kreuz sterben, damit wir das Leben haben in ihm.8 Dieser Auftrag war etwas Einmaliges. Keiner von uns hat die Aufgabe, die Sünden der Welt zu tragen! Jesus hat uns aber geboten, dass wir ihm nachfolgen und zu seinen Nachahmern werden. Doch was bedeutet das nun für uns?

Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und sich selbst verleugnet, der kann nicht mein Jünger sein.9 Wer Vater und Mutter und sein eigenes Leben mehr liebt als mich, der kann nicht zu mir gehören.10 Solche und noch andere Worte hat Jesus zu seinen Jüngern gesprochen. Ich habe schon sehr viele Predigten, Andachten und Auslegungen über diese Worte gesehen und gehört und tat mir oft schwer damit, weil ich das Gefühl hatte, Gott nicht gerecht werden zu können.

Möchtest du wirklich, dass ich mich von allem entsage Gott? Möchtest du wirklich, dass ich meine Familie verlasse, mein ganzes Hab und Gut spende, mich von allem entsage und loslöse, um ganz für dich zu leben? Möchtest du, dass ich mein Leben und alles, was für mich wertvoll und kostbar ist, aufgebe?

Auf den ersten Blick macht eine derart radikale Zuwendung an Gott Sinn, denn die Jünger der damaligen Zeit haben wirklich alles stehen und liegen gelassen, um Jesus nachzufolgen. Sie mussten ihre Familie verlassen, ihren Job aufgeben und teilweise sogar ohne eine Geldbörse dem Herrn der Herrlichkeit nachlaufen. Für viele ist das aber nicht mehr zeitgemäß, da wir nun den Heiligen Geist haben, der in uns lebt und wir überall mit Gott unterwegs sein können. Doch unsere Herzenshaltung ist immer noch gefragt. Liebe ich Gott von Herzen? Vertraue ich auf seinen Willen und gebe ich mich diesem hin, wenngleich ich ihn nicht verstehe? Möchte ich ihm überhaupt nachfolgen?

Ich denke, dass wir nie aufhören, zu lernen und zu wachsen, als Jünger und als Kinder Gottes. Vor allem, wenn es darum geht Jesus ähnlicher zu werden und ihm nachzufolgen. So bin ich davon überzeugt, dass Gottes Auftrag an seine Kinder, keine Last sein soll, sondern ein Abenteuer. 

Jesus hat gesagt: Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen. Ich möchte euch erquicken. Nehmt auf mein Joch und meine Last, denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht!11

Ist das nicht höchst interessant, was Jesus uns da versucht zu sagen? Sein Joch ist sanft und seine Last ist leicht! Er hat keine Schwierigkeiten damit, Gott von Herzen zu lieben. Jesus macht es einfach in aller Freiheit und Gelassenheit. Wir machen uns fertig, kritisieren uns ständig, warum wir noch nicht so weit sind in unserem geistlichen Leben, oder wir fangen gar nicht erst an Jesus nachzufolgen, weil es schier unmöglich scheint. Doch Jesus sagt: Meine Last ist leicht. Nehmt diese auf euch!

Gott hat uns keine schweren Lasten zu tragen gegeben.12 Ich bin davon überzeugt, dass unser geistliches und seelischen Wohlbefinden wichtig ist für Gott. Er hat keine Freude daran, wenn Christen mit einem verzagten Herzen, freudlosen Gesichtern und mit einem niedergeschlagenen Geist das Evangelium verkünden, Almosen geben und Gott anbeten. Versteh mich bitte nicht falsch. Gott freut sich, wenn wir all das tun und in sein Reich investieren. Jedoch möchte Gott glückliche Söhne und Töchter, die Freude an ihn und am Leben haben. Nachfolge darf und soll Spaß machen. 

Was glaubst du, wie viel Freude und Staunen in den Herzen der Jünger war, mit dem lebendigen Gott unterwegs zu sein.13 Wenn uns Nachfolge quält, obwohl wir nicht mit menschlicher Verfolgung konfrontiert werden, dann sollten wir uns hinterfragen, ob wir ein Gottesbild in uns tragen, welches überhaupt fähig ist, die Früchte des Geistes für uns erlebbar zu machen. Viele von uns haben ein Gottesbild, das Heilung bedarf. Ich glaube sogar jeder, denn wer kann behaupten, die Liebe Gottes und die Herrlichkeit des Herrn in allen Facetten erfasst und erlebt zu haben? Ich kenne keinen!

Ich glaube, für Gott gibt es keine größere Freude, wenn Menschen umkehren14 und Jesus Christus annehmen und wenn wir als seine geliebten Kinder in der Gemeinschaft Nachfolge leben und unser Leben nach seinen Vorstellungen gestalten. Jesus sagte: Ihr seid das Licht der Welt. Und so denke ich, dass es unser Auftrag ist in dieser dunklen Welt zu leuchten, und zwar nicht mit einer religiösen und scheinheiligen Maske. Gott möchte durch uns wirken. Aber so wie wir sind, als unvollkommene, fehlbare, nicht alles wissende, nicht alles könnende, aber als geliebte Kinder Gottes! 

Jesus sagt, wer auch nur einen der meinen ein kaltes Glas Wasser bringt, der wird nicht um seinen Lohn kommen!15 Gott hat Freude daran, uns zu beschenken und uns auch zu belohnen, wenn wir in sein Reich investieren. Sogar ein kaltes Glas Wasser schätzt Jesus.

Jesus ist das Licht der Welt. Wenn wir ihm nachfolgen, dann werden wir nicht im Dunkeln wandeln.16 Weißt du, wenn ich mir die Welt anschaue und die Beziehungsfähigkeit der Menschen, dann entdecke ich, wie wenig Liebe, Wertschätzung und Identität im Herzen des Menschen ist. Wir sehen immer mehr Menschen, welche die Welt verändern wollen. Leidenschaftliche und ehrgeizige Menschen. Doch wie sieht es denn in uns wirklich aus? Viele leidenschaftliche Menschen sind getrieben von einer Mentalität, welche ihnen sagt: Nicht gut genug! Diese Einstellung treibt Perfektionisten und Performer geradezu an noch mehr Leistung zu erbringen, doch ihre körperliche und psychische Gesundheit leidet darunter und die Menschen in ihrem Umfeld tun sich schwer eine Beziehung mit solchen Menschen zu führen.

Das ist nun mal unsere Gesellschaft. Wir haben nicht die Probleme, die es in anderen Ländern gibt. Wir wissen, was wir essen können, was wir anziehen können und wo wir ein Dach über dem Kopf haben. Und dennoch machen wir uns so viele Sorgen, dass das Geld nicht reicht, dass wir von anderen abgelehnt werden, oder wir haben Angst vor der Zukunft, obwohl Gott uns doch seinen Segen zusagt und uns versprochen hat, dass er immer bei uns ist, sogar in den schweren Zeiten.17 Wir haben nicht die Probleme, die Afrika oder andere Drittweltländer haben. Unser Mangel besteht nicht im Essen und Trinken, sondern in unseren Beziehungen und in unserer Identität. 

Die Beziehungsfähigkeit sowohl von Gläubigen und Ungläubigen lässt nach. Jesus hat uns das vorhergesagt, dass in der Endzeit die Liebe in vielen erkalten wird.18 So glaube ich, dass unser Auftrag als Geliebte es ist, Liebende zu sein! Jetzt mehr denn je! Wir sind geliebte Kinder Gottes. Unser Gott wird in der Welt teilweise so verzerrt und falsch dargestellt, sodass andere Religionen wie der Islam, die Esoterik und sogar der Satanismus immer mehr wachsen, weil sie Freiheit und ein erfülltes Leben versprechen. 

Wir alle sehnen uns nach Freiheit, nach wahrer Liebe und wünschen uns gute und erfüllende Beziehungen. Wir wünschen uns auch einen erfüllenden Job, doch die meisten Jobs wären erfüllender, wenn die Menschen beziehungsfähiger wären und einander mehr schätzen und achten würden. Wir benötigen die Liebe Gottes in unserem Herzen und in dieser Welt. So lasst uns Zeit in andere investieren, sie ernst nehmen, ganzheitlich annehmen und authentisch von Jesus erzählen. 

In Gottes Reich zu investieren und ihm nachfolgen ist herausfordernd und ein Ansporn an uns. Besonders in Ländern, in denen Christen verfolgt werden, wird sichtbar, dass Nachfolge etwas kosten kann. Aber in einem Land, in dem wir Religionsfreiheit haben und nicht unter einer derartigen Verfolgung leiden, verdreht Satan die Worte der Nachfolge, sodass wir den Segen in unserem Land nicht erleben können. Wenn Nachfolge in einem Land der Religionsfreiheit zur Last wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass diese Last nicht von Jesus kommt! Jesus nachfolgen zu dürfen, ist der größte Segen überhaupt. Nachfolge bereitet Freude, Frieden, Ruhe und Zufriedenheit und wenn wir im Auftrag der Nachfolge unser Leben gestalten, dann finden wir uns selbst und das Leben wieder, von dem Jesus gesprochen hat.19

Gott hat uns Frieden hinterlassen.20 Er hat eine Hoffnung und eine Zukunft für uns.21 Gott hat für jeden von uns einen individuellen Plan. Die Berufung des Einzelnen unterscheidet sich, schließlich hat jeder von uns seine eigene Geschichte und seine Stärken und Schwächen. Wir alle sind einzigartig und haben einen eigenen Fingerabdruck. Doch den wichtigsten Auftrag, den Auftrag die Liebe Christi zu teilen, können wir ergründen und erfüllen, wenn wir Gottes Wesen mehr an unser eigenes Herz heranlassen und uns davon verändern lassen. Gott ist Liebe!22 Darum lasst uns einander lieben, wie er uns geliebt hat. An der Liebe wird man schließlich erkennen, dass wir seine Jünger sind.23 Die Liebe wird auf ewig bleiben.24 Warum also nicht in das investieren, was für immer Bestand haben wird?

In Epheser 5 steht geschrieben: Ahmt Gott nach als seine geliebten Kinder und führt euer Leben in Liebe, wie auch Christus uns geliebt und sich für uns hingegeben hat als Gabe und Opfer, das Gott gefällt.25

Der Schöpfer selbst ist die Liebe und wenn der Mensch für Gott und zur Ehre Gottes leben soll, dann lebt er auch für die Liebe und zur Ehre der Liebe! Wir wurden für die Liebe gemacht, geschaffen, um geliebt zu werden und um zu lieben. Darum findet auch das ganze Gesetz in der Liebe seine Erfüllung.26 So lass dich nicht knechten von religiösen Praktiken und selbstkasteienden Menschengeboten. Schaue auf den, der dich vollkommen liebt und lass dich von seiner Liebe anstecken.

Biblische Verweise zum Nachschlagen und zum Meditieren:

1         Römer 6:3-13

2         Galater 5:1

3         Johannes 8:36

4         Galater 5:22-23

5         Johannes 10:10

6         Matthäus 3:2

7         Matthäus 16:25

8         Johannes 10:18

9         Matthäus 16:24

10       Matthäus 10:37

11       Matthäus 11:28

12       1.Johannes 5:3

13       Lukas 10:17-24

14       Lukas 15:3-7

15       Matthäus 10:42

16       Johannes 8:12

17       Jesaja 49:15

18       Matthäus 24:12

19       Markus 8:35

20       Johannes 14:27

21       Jeremia 29:11

22       1.Johannes 4:16

23       Johannes 13:34-35

24       1.Korinther 13:13

25       Epheser 5:1-2

26       Römer 13:8-10